Natur & Landschaft der Ostsee
Als die eisigen Massen der letzten Eiszeit vor rund 12.000 Jahren verschwanden, ließen sie das größte Brackwassermeer der Erde zurück. Die Ostsee, ein Binnenmeer mit einer Fläche von 413.000 Quadratkilometern, war geboren. Das Festland, dessen Gestaltung ebenfalls auf die eiszeitlichen Kräfte zurück zu führen ist, wurde fortan geprägt durch das neu entstandene Baltische Meer. Noch heute leben die kontinentalen Anrainer Deutschland, Dänemark, Estland, Lettland, Polen, Russland, Finnland und Litauen von und mit dem Meer. Auf der nördlich gelegenen skandinavischen Halbinsel komplettiert Schweden die Liste der Ostseeländer. Dabei gibt sich der Ostseeraum durchaus vielgestaltig. Vom westlichsten Koordinatenpunkt in der Flensburger Förde, über den Bottnischen Meerbusen im Norden, dem Stettiner Haff im Süden und der Stadt Stankt Petersburg im Osten, erstrecken sich die unterschiedlichsten Landschaftstypen.
Inseln, wohin man schaut
So dominieren im südlichen Bereich der Ostsee vor allem Förden, Buchten und Bodden. Letztere mit den typischen Haffen. Gen Norden prägen die Schären- und Kliffküsten das Landschaftsbild. Ausgedehnte Schärengärten finden sich vor den schwedischen Metropolen Stockholm und Göteborg. Spektakuläre Kliffkanten lassen sich vor allem auf den Inseln Rügen, Gotland und Møn bestaunen. Überhaupt prägen Inseln und Eilande die Naturlandschaft der Ostsee, wie in kaum einem anderen Meer dieser Erde. Ihre Zahl geht in die Tausende.
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Artenvielfalt: Fehlanzeige
Der Vielfalt an Landschaftstypen steht eine erstaunlich geringe Zahl an Meereslebewesen gegenüber. Von dem größten Brackwassermeer des Planeten wäre vordergründig eine größere Biodiversität zu erwarten gewesen. Doch die Gründe für die Artenarmut liegen vornehmlich auf der Hand. Zum einen besteht eine Verbreitungsbarriere durch den zu geringen Wasseraustausch mit der Nordsee. Auswirkungen hat dies vor allem auf den Salzgehalt. Beträgt dieser in der Nordsee in weiten Teilen um die 33 psu, ist er in der Ostsee großen, abrupten Schwankungen unterworfen. Unterschiede zwischen 17 und 3 psu sind keine Seltenheit. Für die Physiologie der meisten Meerestiere stellt dieser Unterschied eine nahezu unüberbrückbare Barriere dar. Vielen Meerestieren und Algen fällt es daher schwer sich dauerhaft zu adaptieren. Ähnlich ergeht es potentiellen Einwanderern aus den Mündungsflüssen. Größtenteils an das Süßwasser angepasst, gelingt auch ihnen zumeist kein dauerhafter Fortbestand in der brackigen Ostsee. Evident ist jedoch die hohe Sauerstoffarmut in großen Arealen der zentralen Ostsee. Hier gedeihen nur sehr wenige Lebensformen.
Revier für Spezialisten
Trotz der genannten Umstände haben sich einige Arten erfolgreich an ein Leben in der Ostsee anpassen können. Dazu gehören bekannte Fischarten wie Dorsch, Wittling, Kliesche, Scholle und Hornhecht. Auch drei Säugetiere bevölkern die Ostsee. Kegel- und Ringelrobben sowie der Schweinswal sind regelmäßige Vertreter in der Baltischen See. Hinzu kommt mit dem Seetang Fucus radicans eine Art, die nur in der Ostsee zu finden ist. Einen hohen Stellenwert genießt der Ostseeraum auch in der gefiederten Tierwelt. Mehr als 30 Vogelarten und über 9 Millionen Individuen nutzen die unterschiedlichen Landschaftstypen der Ostsee, um dort zu überwintern.