Lundeborg, Insel Fünen - Dänemark
Kleiner Hafen ganz groß
Lundeborg ist ein kleiner Hafenort an der Westküste der dänischen Insel Fünen mit Blick auf die Nachbarinsel Langeland. Der moderne Yachthafen von Lundeborg bietet viel Platz für Segelboote aller Größen. Heute kommen besonders Segelfreunde nach Lundeborg, die die ruhige und maritime Atmosphäre des kleinen Ortes schätzen. Der Hafen ist das Zentrum des Ortes. Hier spielt sich das gesamte Geschehen ab. Ob es die Fischer sind, die noch teilweise ihre Fänge anlanden oder die Segler, die mit ihren Schiffen ein- und ausfahren. Nicht selten sieht man hier historische Segler, die den Charakter des Hafens unterstreichen. Bei der Einfahrt in den Hafen fällt sofort das alte Packhaus, das Wahrzeichen von Lundeborg, mit seinem auffälligen roten Fachwerk ins Auge. Das aus dem Jahr 1863 stammende Gebäude steht heute unter Denkmalschutz. Es beherbergt die Hafenmeisterei und eine liebenswürdig einfache Ausstellung über die Geschichte des Hafens und des Ortes. Zwischen Fischernetzen und alten Bojen findet man Texte zur Geschichte des Ortes (leider nicht in Deutsch). Von dem ehemaligen Fähranleger der Fährschiffe nach Langeland ist heute nichts mehr zu sehen. Die Verbindung Lundeborg - Lohals wurde vor einiger Zeit wegen Unwirtschaftlichkeit eingestellt. Früher war es eine wichtige wirtschaftliche Ader der Region. Direkt neben dem Hafen liegt der Strand von Lundeborg, über dem die Blaue Flagge weht. Der Sandstrand ist flach abfallend, ein langer Holzsteg führt ins tiefe Wasser. Oberhalb des Strandes liegt ein schöner Campingplatz. Nur wenige Meter oberhalb des Hafens findet man das Gasthaus des Ortes.
Geschichte der Region
Nicht weit von Lundeborg entfernt liegt Gudme, das Zentrum einer Eisenzeitlichen Gesellschaft. Um das Jahr 300 - 400 fand man in Südfünen die größte Konzentration an Eisenzeit-Langhäusern. Diese Langhäuser hatten eine Länge von bis zu 35 Metern. Die Umrisse von zweien dieser Häuser findet man mit Betonstelen in Gudme nachgestellt. Erst vom extra errichteten Aussichtsturm kann man die gesamten Dimensionen begreifen. In Gudhme saß der Häuptling oder König. Historiker beschreiben diese Gesellschaft als Geburtsstunde Dänemarks. Lundeborg hatte als Handels- und Warenumschlagplatz eine wichtige Bedeutung in dieser Zeit. Hier wurde mit Bronze, Gold und Silber gearbeitet und gehandelt. Viele Schiffe landeten mit Waren am Strand bei Lundeborg. Bei Ausgrabungen fand man unter Anderem Gold- und Silbermünzen. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts schlummerte Lundeborg als verträumter kleiner Hafen für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse des Gutes Broholm. Die Vision des Gutsherren war, Lundborg zu einer Stadt zu machen. Ein Getreidelager wurde angelegt, eine Textilfärberei sowie eine Trockenfischfabrik wurden gebaut. Dazu kamen eine Essigfabrik und ein Gasthaus, Wohnhäuser und ein Krankenhaus. Zum Nachteil dieser Entwicklung wurde die Eisenbahnlinie von Nyborg nach Svendborg aber nicht durch Lundeborg gebaut und so flaute das Wachstum schnell ab. Ein großes Glück für die Besucher von heute, denn so konnte sich der kleine Ort um den Hafen seine liebenswürdig maritime Atmosphäre erhalten.
Sehenswertes rund um Lundeborg
Die Region um Lundeborg wird wegen ihres fruchtbaren Bodens von Landwirtschaft dominiert. Hier findet man die größte Konzentration von Gütern aus der Zeit des Adels im 16. und 17. Jahrhunderts sowie Gutshäusern, die von wohlhabenden Bürgern im 18. und 19. Jahrhundert gebaut wurden. Teilweise besteht die Möglichkeit, die Parks zu besuchen. Eine Etappe des Wanderweg des Inselmeeres führt von Svendborg nach Lundeborg und führt dabei durch die schönsten Gegenden der Region. Für Wanderer und Radfahrer bietet der Wanderweg ein unvergessliches Erlebnis. Auf den 35 km kommt man unter Anderem in Broholm mit seinem Märchenschloss, einem der ältesten Herrenhöfe Dänemarks, vorbei. Das Wasser-Schloss ist heute zwar nicht der Öffentlichkeit zugänglich, man kann es aber von der Märchenschleife des Wanderweges gut sehen. Es wird als Hotel und für Kongresse und Konferenzen genutzt. Sehenswert ist auch die imposante Ausstellung von 70.000 Feuersteinen aus dem Altertum in Broholm im ältesten Museumsgebäude. Leider ist die Ausstellung nur im Juli und August, dienstags von 10 - 11.30 Uhr geöffnet. Wenige Kilometer nördlich von Broholm liegt bei Møllegaardsmarken ein Gräberfeld aus der Zeit von vor 2.000 - 1.700 Jahren. 2.500 Urnen wurden in dieser Zeit hier vergraben. Heute ist eine Grabhalle ausgegraben und zu besichtigen. Eine Wasserburg aus dem 16. Jahrhundert findet man in Hesselabergaard nördlich von Lundeborg. Die Geschichte der Anlage geht bis in das 13. Jahrhundert zurück. Nicht weit entfernt liegt der Dammestenen, Dänemarks größter Findling. Der Stein ist 12m hoch, besitzt einen Umfang von 46m und ist 1.000 Tonnen schwer. Er wurde in der letzten Eiszeit von den Gletschern Skandinaviens nach Fünen geschoben. Etwas südlich von Lundeborg liegt Knarreborg Mølle, eine alte restaurierte Wassermühle. Daneben liegt ein Campingplatz.
Ferienhäuser in Dänemark
In Dänemark findet man die meisten Ferienhäuser an der Ostseeküste. Besonders beliebt sind die Inseln Bornholm, Alsen, Fünen, Fejø, Samsø, Falster, Seeland, Langeland und Møn, sowie die Ostküste Jütlands mit seinen langen und breiten Stränden. WEITER
Interessantes: Unterkünfte in Lundeborg