Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer
Nationalpark, Biosphärenreservat und Weltnaturerbe
Der Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer gehört mit den Nationalparks Hamburgisches und Niedersächsisches Wattenmeer zum deutschen Teil des Wattenmeeres an der deutschen Nordseeküste. Er ist der größte Nationalpark Deutschlands und umfasst 4.410 Quadratkilometer. Im Norden erstreckt er sich bis an die Seegrenze zu Dänemark, das ist der nordfriesische Teil, im Süden reicht er bis zur Elbmündung, der als Dithmarscher Teil bezeichnet wird. Die bewohnten Inseln sind davon ausgenommen. 68 % der Fläche befinden sich unter Wasser, die übrigen Teile bestehen vorwiegend aus Salzwiesen. Besonders häufig sind hier Seegräser, Brandgänse und Schweinswale zu finden. Etwa ein Drittel gehört zur Schutzzone eins, die für Menschen gesperrt ist, dazu gehören beispielsweise Seehundsbänke und Brutkolonien sowie nutzungsfreie Seegebiete. Der 1985 gegründete Park wurde 1990 zusammen mit den nordfriesischen Halligen zum Biosphärenreservat erhoben. Diese Reservate stellen Modellregionen dar, welche im Zusammenspiel von Natur und Kultur die einzigartige Ausprägung erhalten sollen. Seit 2009 gehört er mit anderen Wattenmeergebieten außerdem zum Weltnaturerbe der UNESCO, stellt also eine weltweit einmalige Naturlandschaft dar.
Ferienwohnungen & Ferienhäuser an der Nordsee
Die deutsche Nordseeküste ist nicht nur bei Surfern ein beliebtes Reiseziel. Viele Familien nutzen das große Angebot an Ferienhäusern und Ferienwohnungen an der Nordsee für ihren Familienurlaub an der deutschen Nordseeküste oder auf den Inseln Sylt, Helgoland, Amrum, Borkum, Wangerooge, Juist, Baltrum, Langeroog oder Spiekeroog.
WEITER 
Lebensraum Wattenmeer
Das Wattenmeer bildete sich nach der letzten Eiszeit. Vor 10.000 Jahren schmolzen die Gletscher, in der Folge erhöhte sich der Wasserspiegel. An den flachen Küsten lagerten sich Sedimente unterschiedlicher Beschaffenheit ab. Gröberes Material formte das Sandwatt, feineres das Schlickwatt. Etwa 10.000 Arten vom Einzeller bis hin zu großen Säugetieren besiedeln diesen Lebensraum. Neben der Erholung in der Natur dient die Erhaltung des Ökosystems einer Landschaft mit all ihren Pflanzen und Tieren auch dazu, die ganze Vielfalt und Schönheit der Natur sichtbar zu machen, etwa auf einer Wanderung durch das Wattenmeer oder bei der Beobachtung von Seehunden und Vögeln. Der Nationalpark leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Nordsee, die von vielen Seiten bedroht ist. Der Tourismus ist zudem die wichtigste Einnahmequelle der dortigen Bevölkerung. Auch Forschungsprojekte werden durchgeführt, etwa im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, wo die Selbstreinigung der Küstengewässer verbessert werden soll. Der Kunst wird ebenfalls Platz eingeräumt. Über zwanzig große Skulpturen bilden ein Kunstband durch den Nationalpark.
Pflanzen und Tiere im Wattenmeer
Salz, Wind und die Gezeiten sind Lebensbedingungen, mit denen nur spezialisierte Pflanzen und Tiere zurechtkommen. Es gibt ungefähr 700 Pflanzenarten und 2.500 Tierarten, ein Teil kommt nur hier vor. Hauptbewohner der Salzwiesen sind Schlickgras, Queller, Strand-Astern und Strand-Flieder, auf den trockenen Gebieten Tausendgüldenkraut, Strand-Wegerich, Dünenheide, Lungen-Enzian, Wollgras und Sonnentau. Neben dem Schweinswal prägen vor allem Seehunde und Kegelrobben das Bild des Wattenmeeres. Zu den häufigen Wasserbewohnern zählen Strandkrabben, Nordseegarnelen, Seezungen, Schollen, Heringe, Mies- und Herzmuscheln. Auch einige Seeadlerpaare haben sich inzwischen wieder hier angesiedelt. Im Frühjahr und im Herbst versammeln sich im vogelreichsten Gebiet Mitteleuropas außerdem mehr als 10 Millionen Zugvögel. Viele Arten nehmen in ihrem Bestand ab, etwa Brand- und Ringelgänse sowie Lach- und Heringsmöwen. Über das Ökosystem Wattenmeer mit all seinen Bewohnern gibt es im Multimar Wattforum in Tönning viele ausführliche Informationen. Dort befinden sich ein Aquarium und eine interaktive Ausstellung. Auch das Erlebniszentrum Naturgewalten in Sylt, das Nationalpark-Zentrum auf Föhr, das Nationalparkhaus Husum und die Seehundstation Friedrichskoog geben zahlreiche Einblicke in die Tier- und Pflanzenwelt des Wattenmeeres.
Vielfältige Gefahren bedrohen das Wattenmeer
Neben den Beeinträchtigungen durch den Tourismus gibt es zahlreiche weitere Gefahren, die das Ökosystem Wattenmeer stark bedrohen. Besonders betroffen sind die Vögel, etwa durch die Schleppnetzfischerei, wodurch das Nahrungsangebot stark reduziert wird. Außerdem kommt es durch den starken Schiffsverkehr immer wieder zu Unglücken mit Öltankern mit oft schweren Folgen. Begehrlichkeiten wecken zudem die Ölfelder unter dem Nationalpark. Auch Bohrungen außerhalb belasten vor allem die Tierwelt, beispielsweise durch zusätzlichen Lärm. Ähnliches gilt auch für die angrenzenden Windparks. Eine Altlast aus dem Zweiten Weltkrieg ist eine Unmenge an Munition, bis zu einer Million Tonnen, die auf dem Meeresboden langsam verrostet und zahlreiche Schadstoffe abgibt.
Interessantes: Unterkünfte an der Nordsee
Externe Infos: Nationalpark Wattenmeer: Schleswig-Holstein