Insel Hiiumaa, Estland
Die zu Estland gehörende Insel Hiiumaa, auch Dagö oder Taginsel, ist nach Saaremaa die größte Ostseeinsel dieses baltischen Landes. Ebenso wie ihre große Schwesterninsel ermöglicht auch Hiiumaa einen entspannten Urlaub an der Ostsee fernab des Massentourismus in einer größtenteils unberührten Natur. Neben viel Wald findet man Sümpfe und natürlich die Ostseeküsten mit ihren Stränden der zugehörigen Flora und Fauna. Alle Inseln Estlands gelten als wahre Ostseeperlen.
Interessant ist vor allem die Entstehungsgeschichte der Insel Hiiumaa, denn diese entstand bei einer Meteoritenexplosion vor bereits etwa 455 Millionen Jahren. Somit gilt Hiiumaa als eine der ältesten Inseln der Welt. Besiedelt wurde die Insel laut verschiedener Funde im 4. Jahrhundert. Danach herrschten auch hier, wie in weiten Teilen des östlichen Ostseeraumes Ritterorden. Erste urkundliche Erwähnung fand die Insel als Dageida im Jahr 1228. Bis 1710 stand Hiiumaa dann unter schwedischer Kontrolle. Im großen Nordischen Krieg 1710 wurde die Insel von Russland besetzt und ist nun seit der Unabhängigkeit Estlands estnisch.
Gut gelangt man sowohl mit der Fähre als auch mit dem Flugzeug auf die Insel. Wer es jedoch exotischer mag, sollte sich auf die 25 Kilometer lange sogenannte Eisstraße begeben. Diese ist natürlich nur im Winter und bei den gegebenen Temperaturen befahrbar. Bis nach Tallin übrigens kann man von Rostock aus durchgängig mit der Fähre fahren.
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Hauptsächlich Naturliebhaber kommen auf Hiiumaa voll auf ihre Kosten, immerhin gilt Hiiumaa mit etwa 60 Prozent Bewaldung als die waldreichste Gegend Estlands. Ausgedehnte Wanderungen bieten sich hier an. Da die Insel recht flach und eben ist, kann man hier auch gut Radfahren und Mountainbiken - nennenswerte Steigungen gibt es kaum. Die größte Erhebung ist der 68 Meter hohe Tornimägi. Erholung pur ist auf Hiiumaa auch darum gewährleistet, weil man auf kaum Autos trifft. Hier bewegt man sich noch traditionell mit dem Bus oder dem Fahrrad vorwärts.
Streift man über die Insel, wird man etlichen weidenden Schafen über den Weg laufen. Tatsächlich ist die Insel für die Wolle bekannt, welche hier in der Stadt Vaemla noch wie vor 100 Jahren hergestellt wird.
Der Hochsommer, das heißt die Monate Juli und August, eignen sich für Reisen nach Hiiumaa am besten. Mit Temperaturen von knapp über 20 Grad Celsius ist es auch dann nicht zu heiß - ab September wiederum ist mit recht viel Regen zu rechnen. überhaupt ist die Insel wie alle anderen Gegenden Estlands vom Wasser geprägt. Küstenlandschaften, die ein ideales Ziel für Wassersportler sind.